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Home: www.MagdalenMaryPemberton.de | |
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- Rezensionen und Artikel auf Deutsch (2) - | |
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- Seite im Aufbau! - - Hier werden nach und nach Programmnotizen und Vorträge zur Wiener Klavierabendreihe 2010 zu sehen sein - - Da die Konzerte für Wien konzipiert wurden, haben die Notizen eine besondere Verbindung zu der Stadt - |
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* Wiener Klassik I - Gerold Huber * Montag, 26. April 2010, 19:30
Ludwig van Beethoven Fantasie H-Dur op. 77 (1809), Graf Franz von Brunswick gewidmet Sonate F-Dur op. 10 Nr. 2 (ca. 1797), Gräfin Anna Margarete von Browne gewidmet Allegro - Allegretto - Presto Sonate Es-Dur op. 81a, "Les Adieux" (1809-1810), Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet "Das Lebewohl", Adagio-Allegro - "Die Abwesenheit", Andante espressivo - "Das Wiedersehen", Vivacissimamente - Pause - Arnold Schönberg Sechs Kleine Klavierstücke op. 19 (1911) 1. Leicht, zart - 2. Langsam - 3. Sehr langsam - 4. Rasch, aber leicht - 5. Etwas rasch - 6. Sehr langsam Robert Schumann Kreisleriana op. 16 (1838) 1. Äußerst bewegt - 2. Sehr innig und nicht zu rasch - 3. Sehr aufgeregt - 4. Sehr langsam - 5. Sehr lebhaft - 6. Sehr langsam - 7. Sehr rasch - 8. Schnell und spielend |
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Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Er gilt als Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik. Mit 22 kam er nach Wien und studierte bei Haydn, Albrechtsberger, Schenk und Salieri. 1795 gab er im alten Burgtheater sein erstes öffentliches Konzert in Wien und schon 1815 sein letztes. Sein Gehörleiden führte um 1818 zur völligen Ertaubung. 1823 malte der junge Ferdinand Georg Waldmüller ein Bildnis des Meisters. Beethoven starb 1827. Ein von Franz Schuberts Bruder, Ferdinand Schubert, entworfener Obelisk schmückte sein Grab auf dem ehemaligen Währinger Friedhof (heute "Schubert-Park"). Grillparzer verfaßte die Grabrede. Im Jahre 1888 wurde Beethoven im Beisein von Bruckner exhumiert, um auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab seine endgültige Ruhestätte zu finden. Sein "Musik Meile"-Stern befindet sich vor dem Theater an der Wien, in dem er auch eine Dienstwohnung hatte. Einige Plätze und Gassen wurden nach ihm benannt; am schönsten ist der "Beethovengang" im 19. Bezirk (Heiligenstadt).
Arnold Schönberg wurde 1874 in der Oberen Donaustraße geboren und lebte später in der Taborstraße. Er war Begründer des Zwölftonsystems (neben Josef Matthias Hauer) und Führer der "Neuen Wiener Schule". 1898 konvertierte Schönberg vom mosaischen zum protestantischen Glauben, 1899 leitete er den Männergesangsverein "Beethoven" in Heiligenstadt. 1901 heiratete Schönberg Mathilde von Zemlinsky in der lutherischen Pfarre in der Dorotheergasse. Schönberg wurde 1925 Leiter der Meisterklasse für Komposition an die Berliner Akademie der Künste. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus der Akademie ausgeschlossen. Er rekonvertierte zur jüdischen Glaubensgemeinschaft und ging in die USA. Schönberg überlebte seine zwei bedeutendsten Schüler, Alban Berg und Anton von Webern. 1951 starb er in Los Angeles. Er ruht auf dem Wiener Zentralfriedhof - sein Grabdenkmal schuf Fritz Wotruba. Sein "Musik Meile"-Stern befindet sich vor der Secession, der "Schönbergplatz" im 14. Bezirk (Hütteldorf).
Robert Schumann wurde 1810 in Zwickau geboren, im gleichen Jahr wie Chopin. Eine Handverletzung, die er sich ungewollt zufügte, verhinderte eine Pianistenkarriere. Schumann war auch Kritiker und Musikwissenschafter und förderte den jungen Brahms. 1838-1839 lebte er in der Schönlaterngasse 7a neben dem "Basiliskenhaus". Während eines Besuchs bei Ferdinand Schubert stieß er auf die C-Dur-Symphonie von dessen Bruder Franz und sorgte für ihre baldige Erstaufführung. Schumanns Versuch, seine 1834 gegründete Neue Zeitschrift für Musik in Wien zu etablieren, scheiterte an den strengen Maßstäben der Zensurbehörde. 1840 heiratete er die Klaviervirtuosin und Komponistin Clara Wieck. Schumann starb 1856 in geistiger Umnachtung. Er liegt in einem Ehrengrab auf dem Alten Friedhof in Bonn, wo 1896 auch Clara beigesetzt wurde. Schumanns "Musik Meile"-Stern befand sich in der Kärtnerstraße 14*, im 17. und 18. Bezirk (Hernals und Währing) gibt es die "Schumanngasse". (c) M. Pemberton *Die "Musik Meile" wird derzeit neu konzipiert
Weitere Infos: Beethoven in Wien www.wienmuseum.at ("Musikerwohnungen") Arnold Schönberg Center www.schoenberg.at / Schumann-Forschungsstelle www.schumann-ga.de
Für Gerold Huber s. bitte: Künstlersekretariat Gasteig www.ks-gasteig.de |
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* Wiener Klassik II - Justin Kennedy * Montag, 31. Mai 2010, 20:00
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate A-Dur KV 331 (ca. 1783) 1. Andante grazioso 2. Menuetto 3. Allegretto, Rondo "alla turca" Robert Schumann: Arabesque op. 18 (1838/1839) Johannes Brahms: Zwei Rhapsodien op. 79 (ca. 1879) - Pause - Franz Schubert: Vier Impromptus op. 90 / D 899 (ca. 1827) 1. c-moll 2. Es-Dur 3. Ges-Dur 4. As-Dur Franz Liszt: Rigoletto, Paraphrase de Concert (1859) |
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Mozart wurde am 27. Jänner 1756 in Salzburg geboren und einen Tag später auf die Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Vater Leopold förderte die musikalische Entwicklung seiner Kinder Wolfgang und Anna Maria ("Nannerl"). Als Wunderkinder wurden sie in vielen Ländern Europas präsentiert. 1762 spielten sie vor Kaiserin Maria Theresia in der kleinen Spiegelgalerie in Schönbrunn. Im gleichen Jahr im Collaltoschen Haus, Am Hof 13, trat Mozart zum ersten Mal in der Öffentlichkeit in Wien auf. Sein letzter Auftritt als Pianist fand im Jahre seines Todes in einem Musiksaal in der Himmelpfortgasse 6 (Café Frauenhuber) statt. 1778 nahm Mozart eine Stelle als Hoforganist des Salzburger Fürsterzbischofs Colloredo an, fühlte sich aber im "Dienst" nicht wohl und kündigte 1781. Im gleichen Jahr ließ er sich in Wien nieder, wo einige seiner Opern im alten Burgtheater erstaufgeführt wurden. Joseph II, zunächst von Mozart als Pianist überzeugt, förderte vor allem seine deutschsprachigen Opern. 1782 heiratete er Konstanze Weber in der Stephanskirche. Mozart wurde der erste unabhängige Komponist, der sein Einkommen durch Auftritte, Unterrichten und Komponieren verdiente. Obwohl er große Summen wieder durch Tarock- und Billardspielen verlor, war sein Lebensstil aufwendig und er liebte Feste. Die Famile wechselte oft die Wohnung. Mozart wurde kurze Zeit vor seinem Tode als Kapellmeisteradjunkt der Stephanskirche bestellt, konnte sein Amt aber nicht mehr übernehmen. Er starb am 5. Dezember 1791 in seiner letzten Wohnung in der Rauhensteingasse. Am folgenden Tag wurde sein Leichnam (vermutlich) außen bei der Kruzifixkapelle der Stephanskirche eingesegnet und am Abend zum Sankt Marxer Friedhof, der 1784 außerhalb des Linienwalls angelegt worden war, transportiert. Am 10. Dezember 1791 wurden Teile des von Mozart nicht fertigkomponierten Requiems in der Michaelerkirche aufgeführt. Die genaue Stelle des Schachtgrabs, in dem Mozart liegt, konnte später nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden, da es eine Zeitlang verboten war, Gräber zu kennzeichen. Das heutige Grabmal entstand aus Spolien (Überresten anderer Grabmäle). Im 1874 eröffneten Zentralfriedhof steht ein Kenotaph bei den Musikergedenkstätten. Mozarts "Musik Meile"-Stern befindet sich am Stephansplatz*. Im 4. Bezirk (Wieden) gibt es die Mozartgasse und den Mozartplatz, im 11. Bezirk (Simmering) den Mozartweg.
Robert Schumann ... siehe bitte Konzert I
Johannes Brahms wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren. Er gilt als der erste bedeutende Sinfoniker nach Beethoven. Er war ein pianistisches Wunderkind und gab seine ersten Konzerte mit 10 Jahren. Durch den Geigenvirtuosen Joseph Joachim lernte er 1853 Robert Schumann und seine Frau Clara kennen, nachdem ein Treffen mit Liszt ungünstig ausging, da Brahms seine Musik nicht sehr schätzte. Schumann war von dem jungen Komponisten begeistert und setzte sich für ihn ein. Ab 1860 waren Brahms, Joachim und der Wiener Musikkritiker Hanslick in einen "Musikstreit" involviert; auf der anderen Seite standen Liszt, Wagner und die Anhänger der neuen "Programmusik". 1862 zog Brahms nach Wien, war zeitweise Chormeister der Wiener Singakademie und des Wiener Singvereins, und wurde 1886 Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. Seine Symphonien wurden im Musikverein uraufgeführt. Brahms fühlte sich in Wien wohl und spielte gerne mit Johann Strauß Tarock. Er spielte die Klavierwerke von Schumann, Beethoven, Bach und Schubert, deren Musik er besonders schätzte. 1863-1865 lebte Brahms im Deutschordenshaus in der Singerstraße - wo Mozart 1781 im Gefolge von Colloredo logiert hatte. Später lebte er in der Ungargasse und der Postgasse, ab 1871 in der Nähe der Karlskirche. 1896 starb Clara Schumann, seine stille Liebe. Brahms starb am 3. April 1897 und wurde in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof beerdigt. Im Haydnhaus (Haydngasse 19) wurde ein Brahms-Gedenkraum mit Gegenständen aus seiner Wohnung im Haus in der Karlsgasse 4, das 1907 abgerissen wurde, eingerichtet. Sein "Musik Meile"-Stern befindet sich vor dem Musikverein*, im 4. Bezirk (Wieden) gibt es den Brahmsplatz.
Franz Peter Schubert wurde am 31. Jänner 1797 am Himmelpfortgrund, in der heutigen Nußdorferstraße 54, geboren. Er wurde in der Lichtentalerkirche getauft, wo er später Organist wurde. 1808-1813 wurde er in das kaiserliche Stadtkonvikt (neben der Jesuitenkirche) aufgenommen und wurde Hofsängerknabe. Salieri zählte zu seinen Lehrern. 1818 trat er in der Renngasse 1 als Tondichter zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Schubert arbeitete zeitweise als Schulgehilfe im Schulhaus seines Vaters. Nachdem er diese Tätigkeit ganz aufgegeben hatte, blieb er ohne geregeltes Einkommen. Lediglich in den Jahren 1818 und 1824 gab er im Sommer als Hauslehrer des Grafen Esterházy Musikunterricht auf dessen Landsitz in Ungarn. Gegen Ende seines Lebens bewarb er sich erfolglos um die Vizehofkapellmeisterstelle und um die Kapellmeisterstelle am Kärtnertortheater. Schubert war kein Konzertpianist und suchte die Öffentlichkeit nicht. Es gelang ihm nicht, sich als Komponist zu etablieren oder eine eigene Wohnung zu unterhalten, aber er wurde zeitlebens von einem großen Kreis treuer Freunde geliebt und auf großzügigste Weise unterstützt. Ab 1821 entstanden so die musikalischen Zusammenkünfte, die "Schubertiaden". Zu seinen engen Weggefährten gehörten die Komponisten Lachner und Hüttenbrenner, der Sänger Vogl, die Dichter Mayrhofer, Schober, Grillparzer und Bauernfeld, die Maler Schwind und Kupelwieser, und die Juristen Spaun und Sonnleithner. Oft trafen sie sich im Wirtshaus "Zum alten Blumenstock" in der Ballgasse (wo auch Beethoven zeitweise verkehrte). Schubert starb am 19. November 1828 in der Wohnung seines Bruders in der heutigen Kettenbrückengasse und wurde auf dem Währinger Friedhof (dem heutigen Schubertpark) an der Seite des von ihm bewunderten Beethovens beigesetzt. Schober entwarf den Grabstein. 1888 wurde er in den Zentralfriedhof umgebettet. Schuberts "Musik Meile"-Stern befindet sich vor dem Musikverein*. Zusätzlich zum Schubertring im 1. Bezirk (Innere Stadt) tragen einige Wege seinen Namen.
Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding im damals westungarischen Komitat Sopron als Sohn eines Beamten im Dienste des Fürsten Esterházy geboren. Seine ersten Musikstunden erhielt er von seinem Vater. 1822 übersiedelte die Familie nach Wien, wo Liszt Unterricht bei Salieri und dem ehemaligen Beethoven-Schüler Czerny erhielt. 1823 ließ sich die Familie in Paris nieder. Liszt wurde ein gefeierter Virtuose, der ausgedehnte Konzertreisen durch ganz Europa unternahm. Er war auch als Dirigent tätig. 1840 begegnete er Schumann, für dessen Werke er sich einsetzte. 1859 erhielt Liszt auf eigenen Antrag das österreichische Adelsprädikat und hätte den Namen "Franz Ritter von Liszt" führen dürfen. In Wien stieg er im Hotel Kaiserin Elisabeth in der Weihburggasse ab - wo 1767 Mozart und 1838 Clara Schumann übernachtet hatten. Nach 1869 jedoch weilte er immer im Schottenhof an der Freyung. Er spielte vor Franz Joseph I und Kaiserin Elisabeth sowie im Bösendorfer-Konzertsaal in der Herrengasse (wo heute das Hochhaus steht). Liszt starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth und wurde auf dem dortigen Stadtfriedhof beigesetzt. Bei der Totenmesse spielte Anton Bruckner die Orgel. Liszts "Musik Meile"-Stern befand sich in der Kärtnerstraße 16*, Die Lisztstraße gibt es im 3. Bezirk (Landstraße). (c) M. Pemberton *Die "Musik Meile" wird derzeit neu konzipiert
Für Justin Kennedy s. bitte: www.MagdalenMaryPemberton.de
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* Wiener Klassik III - Karl Macourek * Montag, 28. Juni 2010, 20:00
Clara Wieck-Schumann Souvenir de Vienne, Impromptu pour le Pianoforte op. 9 (1838) Adagio quasi fantasia Robert Schumann Faschingsschwank aus Wien, Fantasiebilder op. 26 (1839-1840) 1. Allegro: Sehr lebhaft - 2. Romanze: Ziemlich langsam - 3. Scherzino - 4. Intermezzo: Mit größter Energie - 5. Finale: Höchst lebhaft Johannes Brahms Sechzehn Walzer op. 39 (1865) Alfred Grünfeld Soirée de Vienne, Konzertparaphrase über Johann Straußsche Walzermotive aus "Die Fledermaus" op. 56 - Pause - Franz Lehár Sonate d-moll op. 29 (Prag 1887) 1. Andante - Allegro moderato - 2. Allegretto - 3. Scherzo Vivace - Trio: Molto vivace - 4. Finale: Allegro vivace - Allegro moderato |
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Clara Josephine Wieck wurde am 13. September 1819 in Leipzig geboren. Die spätere Ehefrau von Robert Schumann wurde von ihrem Vater, der auch ihr strenger Klavierlehrer war, zum Wunderkind erzogen. Ersten Kompositionsunterricht erhielt sie von Weinlig und Dorn. Schon mit 9 Jahren debütierte sie im Leipziger Gewandhaus. Vater Friedrich Wieck war auch Claras Impresario und organisierte ab ihrem 13. Lebensjahr zahlreiche Konzertreisen durch ganz Europa. 1830 trat Robert Schumann, der bei Wieck Klavierunterricht nehmen wollte, in ihr Leben. 1837 hielt er um die Hand der damals 18-Jährigen an. Da ihr Vater gegen diese Ehe war, konnte sie erst nach Einreichung einer Klage beim Gericht geschlossen werden. Am 15. Oktober 1837 unternahm Clara eine Konzertreise nach Wien, wo ihr am 15. März 1838 die höchste österreichische Ehre verliehen wurde, der Titel der k.u.k. Kammervirtuosin. Dafür dankte sie mit dem "Souvenir de Vienne", einem Impromptu über die Kaiserhymne. Eine Woche später nannte sie der österreichische Kaiser Ferdinand I. ein "Wundermädchen". Auch in späteren Jahren gab Clara Konzerte in Wien. Nachdem Robert, der 1854 versuchte hatte, sich im Rhein zu ertränken, 1856 starb, intensivierte sich der Kontakt zwischen Clara und Brahms. 1878-1892 war Clara Lehrerin am Konservatorium in Frankfurt. Clara gab 1891 mit 71 ihr letztes öffentliches Konzert und starb am 20. Mai 1896 in Frankfurt. Ihr "Musik Meile"-Stern befand sich in der Kärtnerstraße 14*. Das Kunsthistorische Museum ist im Besitz ihres Graf-Flügels, der in der Sammlung alter Musikinstrumente in der Neuen Burg steht.
Robert Schumann ... siehe bitte Konzert I Johannes Brahms ... siehe bitte Konzert II
Alfred Grünfeld wurde am 4. Juli 1852 in Prag geboren. Der weltberühmte Pianist und Komponist war ein bedeutender Interpret der Werke Mozarts, Beethovens, Schuberts und Brahms' und schrieb auch viele Paraphrasen. Er studierte in Prag und Berlin und ging 1873 nach Wien, wo er den Titel "Kammervirtuose" erlangte und als Professor am Neuen Wiener Konservatorium wirkte. 1899-1914 machte Grünfeld Aufnahmen - es existieren noch viele Aufzeichnungen seines Spiels auf Abspielrollen für das Welte-Mignon-Reproduktionsklavier. Grünfeld war mit Brahms und Johann Strauß Sohn befreundet, der ihm seinen "Frühlingsstimmen-Walzer" widmete. Für Girardi schrieb Grünfeld die Operette "Der Lebemann". 1888-1924 lebte er im Hause Nr. 10 am Getreidemarkt; die Sommermonate ab 1873 verbrachte er in der Cobenzlgasse 42. 1922 wurde Grünfeld Bürger der Stadt Wien. Er starb hier am 4. Jänner 1924 und liegt in einem Ehrengrab im Zentralfriedhof. Im 9. Bezirk (Alsergrund) gibt es die Alfred-Grünfeld-Gasse.
Franz Lehár wurde am 30. April 1870 in Komárom (damals ein Teil Österreich-Ungarns) geboren. Sein Taufname war Ferenc. Als sein Vater, der Militärkapellmeister war, 1880 nach Budapest versetzt wurde, besuchte Lehár das Piaristengymnasium. Er spielte Klavier und Geige. Ab 1892 studierte er am Prager Konservatorium, wo er von Dvoøák in Komposition unterrichtet wurde. Lehár wurde der jüngste Militärkapellmeister der Monarchie. Er ließ sich in Wien nieder und wurde einer der umjubeltsten Operettenkomponisten aller Zeiten. Während des Zweiten Weltkrieges aber, da seine Ehefrau jüdischer Abstammung war, lebten sie in Zürich. Lehár besaß ein Haus in der Theobaldgasse 16, wo er 1919-1931 lebte; er war Stammgast im nahe gelegenen Café Sperl in der Gumpendorferstraße. 1932 erwarb er das Schikaneder-Schlößl in Nußdorf, wo er die Operette "Giuditta" sowie sein letztes Lied, "Wien, du bist das Herz der Welt", komponierte. 1940 erhielt er den Ehrenring der Stadt Wien. Jeden Sommer zog er sich nach Bad Ischl zurück, um ungestört arbeiten zu können. Er ruht auf dem Friedhof in Bad Ischl, wo er am 24. Oktober 1948 starb. Sein "Musik Meile"-Stern befindet sich vor dem Theater an der Wien*, wo viele seiner Operetten aufgeführt wurden. Im 6. Bezirk (Mariahilf) gibt es die Lehárgasse. (c) M. Pemberton *Die "Musik Meile" wird derzeit neu konzipiert
Für Karl Macourek s. bitte: http://karlmacourek.npage.at
Maggie Pemberton Die Veranstalterin der Reihe "Wiener Klassik - Die Martha Gebauer-Reihe", Magdalen Mary (Maggie) Pemberton, wurde 1954 in der Grafschaft Kent, Südengland, geboren. Früh erhielt sie Musik- und Tanzunterricht und besuchte verschiedene Privatschulen. Mit 17 trat sie als Sängerin und Tänzerin in einer Produktion der Operette "Die Fledermaus" auf. 1973 ging sie an das Konservatorium "Royal College of Music" (Stipendiat), wo sie drei Jahre vollzeit studierte und den akademischen Grad G.R.S.M. (Graduate of the Royal Schools of Music) erhielt. Ihr Studium umfaßte u.a. Musikgeschichte, Harmonielehre, Instrumentation, Generalbaßspiel, Kontrapunkt und Chordirigieren. Ihre Instrumentalfächer waren Orgel, Gesang und Geige. Ferner spielte sie Klavier, Harmonium, Klarinette, Blockflöte und Gitarre. 1976 gewann sie beim Beckenham Festival die "Mona Burden Cup" für Gesang. 1977-1982 lebte sie in Oxford, 1982-1984 in Luzern, wo sie eine Ausbildung im Hotelfach machte. Seit 1984 lebt sie vorwiegend in München, wo sie als Ballettpianistin, Tänzerin, Buchhändlerin und Patentanwaltssekretärin tätig war und derzeit als freiberufliche Englischlehrerin, Übersetzerin und Kirchenorganistin arbeitet sowie Artikel, Gedichte und CD-Rezensionen auf Deutsch und Englisch schreibt und in PR und Künstlervermittlung tätig ist. 2009 trat sie im Rahmen eines Festivals im Technischen Museum, Wien, auf; sie spielte Werke von u.a. Albrechtsberger, Clementi, Steibelt, Schumann und Fux sowie den zeitgenössischen Komponisten Willscher und Becker auf historischen Hammerklavieren (Streicher und Graf) und historischen Orgeln (ein Barockpositiv und die "Bruckner" Buckow-Orgel der Hofburgkapelle). Wien, ihr geliebtes zweites Zuhause, besucht sie seit 1976. |
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Zusammenfassung der handschriftlichen Notizen zum mündlichen Vortrag Die Notizen sind nur eine Basis und werden beim Sprechen verändert, abgekürzt oder ergänzt und ggf. in die jeweils andere Sprache übersetzt. Wiener Klassik I / Gerold Huber / 26. April 2010 ------------------------------------------------------ Im Vortrag integrierte Quizfragen: - Was war Beethovens Lieblingsspeise? - Wo wurde Erzherzog Rudolph beigesetzt? - Wem widmete Schumann seine "Kreisleriana"? ------------------------------------------------------ Beethoven: Fantasie Die Empfehlungsschreiben seiner Bonner Gönner und Freunde öffneten Beethoven die Türen der Wiener Gesellschaft, wo er trotz seines bisweilen als exzentrisch empfundenen Auftretens bald als Pianist und Improvisator sehr geschätzt war. Die enge Verbindung mit dem Adel drückt sich in den zahlreichen Widmungen aus. Graf Franz von Brunswick, der Cello spielte, seine Frau und seine zwei Schwestern waren nicht nur Verehrer Beethovens - es verband sie auch eine herzliche Freundschaft. Die Fantasie, die wie improvisiert wirkt, fängt in g-moll an, wandert duch etwa acht Tonarten und endet in H-Dur. Englisch The Fantasy was commissioned by Clementi, whose London publishing firm printed the work in 1810. Beethoven, always trying to maximise his income, also sold the publication rights to Breitkopf und Härtel in Leipzig. The piece is dedicated to Count Franz Brunswick, a capable cellist and friend of Beethoven's. Czerny, who studied piano with Beethoven, described the Fantasy as variations "in a mixed form, one idea following another as in a potpourri". It passes through 8 key areas, 3 changes of metre and numerous changes in tempo. It begins in G minor and ends in B major.
Beethoven: Sonate F-Dur Der Gräfin von Browne, einer Klavierspielerin und ebenfalls Gönnerin seiner Muse, widmete Beethoven mehrere Klavierwerke. Graf von Browne stammte aus einem schottischen Adelsgeschlecht. (
einmal schenkte er Beethoven ein kostbares Reitpferd
) Englisch Beethoven had many benefactors and sponsors amongst the Viennese aristocracy and society. The Countess von Browne was a pianist and ardent supporter of Beethoven. Count von Browne's ancestors were of Scottish nobility.
Beethoven: Sonate "Les Adieux" Rudolph Johann Joseph Rainer war Erzherzog von Österreich sowie Erzbischof von Olmütz und Kardinal aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Er war der jüngste Sohn von Kaiser Leopold II. ... der "Prinz im Priestergewand" ... Rudolph spielte selber Klavier und komponierte auch. Er war der prominenteste Schüler und wichtigste Förderer Beethovens. Ab 1809 zahlte er ihm eine jährliche Rente von 1500 Talern, um ihn in Wien zu halten. (
mehr Widmungen als sonst jemand
Missa Solemnis
) Allen 3 Sätzen dieser Sonate ist ein Motto vorangestellt. Im ersten Satz verbindet Beethoven ein musikalisches Motiv mit einem Wort aus 3 Silben - Le-be-wohl. [Demonstriere am Klavier, 2-stimmig] Das imitiert einen Hornklang. Jedoch sind wir bei der 3. Silbe nicht in Es-Dur, wie erwartet, sondern in c-moll. [Demonstriere am Klavier, 3-stimmig] Abschied und Trauer
Auch das kurze Andante - Abwesenheit - ist in c-moll. Die Abwesenheit wird als etwas unruhig Umherschweifendes erlebt. Das Finale drückt in seiner Atemlosigkeit die Freude des Wiedersehens aus. Rudolph war 9 Monate weg. Die ganze kaiserliche Familie floh nach Ofen - wegen Napoleon
Englisch Rudolph, Archduke of Austria, was also an Archbishop and a Cardinal. He was the youngest son of Emperor Leopold II. Rudolph was a pianist and composer - and Beethoven's most important benefactor. In 1809 Rudolph and the entire imperial family fled to Buda (then called Ofen) for nine months in order to get away from Napoleon and his troops. The three movements thus reflect "farewell", "absence" and "reunion".
Grillparzer - Beethoven Als Beethoven starb, trauerte ganz Wien. Am Tag seiner Beerdigung hatten die Schulen geschlossen. Etwa 20 000 Menschen - manche sagen bis 30 000 - hatten sich vor dem Schwarzspanierhaus versammelt, wo er zuletzt lebte. Man berichtet: "Es folgten nun die neun Priester und gleich danach die prachtvoll ornamentierte, mit einer ganz schönen Krone gezierten Bahre. Von ihr hingen weiße Atlasschleifen herab, deren Enden von acht Kapellmeistern gehalten wurden, unter ihnen Hummer und Kreutzer
" Unter den Kerzenträgern befanden sich Schubert, Lachner, Czerny, Andreas Streicher, Schuppanzigh und Haslinger
Schwind, Grillparzer, Lenau, Raimund, Bauernfeld
und der Burgschauspieler Anschütz. Vor dem Tor des Währinger Friedhofs - wo später auch Schubert und Grillparzer beigesetzt wurden - las Anschütz Grillparzers Grabrede für Beethoven. Daraus einige Worte: "Wir stehen weinend an den zerrissenen Saiten des verklungenen Spiels ... Ein Künstler war er, und wer steht auf neben ihm? Wie der Behemoth die Meere durchströmt, durchflog er die Grenzen seiner Kunst. Vom Girren der Taube bis zum Rollen des Donners, von der spitzfindigsten Verwebung eigensinniger Kunstmittel bis zu dem furchtbaren Puncte, wo das Gebildete übergeht in die regellose Willkür streitender Naturgewalten, alles hat er durchmessen, alles erfaßt
Nicht verloren habt Ihr ihn, Ihr habt ihn gewonnen. Ihr wißt, wenn die Pforte des Lebens hinter uns sich schließt, springen auf die Pforten zum Tempel der Unsterblichkeit. Dort steht er nun bey den Großen aller Zeiten, unantastbar für immer
"
Schönberg Die folgenden Sätze über die Werke stammen vom "Arnold Schönberg Center" in Wien: "Die Klavierwerke op. 19 sind fast zur Gänze an einem einzigen Tag, dem 19. Februar 1911, niedergelegt worden. Sie stellen mit ihrem Umfang zwischen 9 und 17 Takten aphoristisch formulierte Miniaturen vor
Statt das Geschehen an einer schematischen Erwartung zu messen, kann der Formverlauf aber allein im Moment seiner Gestaltung als sinnvoll gestiftete Vielfalt, sozusagen von Augenblick zu Augenblick, mitvollzogen werden. Das 6. und letzte Stück aus op. 19, das erst Mitte Juni 1911 entstand, hat Schönberg gleichsam als epitaphartige Erinnerung an den im Monat zuvor verstorbenen Gustav Mahler verfaßt. Die Hommage bildet auch innerhalb des Zyklus eine Art Nachklang: in resignativem Bewegungsverzicht verharrt das Stück nahezu statisch auf einem Sechsklang und endet mit einem Nonintervall in der Baßstimme über dem angehaltenen Sechstonakkord, ohne tatsächlich zu schließen." [Zitatende] Englisch Schönberg composed most of this group of piano pieces on almost a single day in February 1911. They are only between 9 and 17 bars long. There is no scheme behind them - they simply come into being and contain within them the logic of the moment. The 6th piece of the group was composed in June 1911, and is an epitaph in rembrance of Mahler, who had died a month previously. There is little movement in this piece, which comes to a standstill rather than a conclusion.
Schumann Den Namen "Kreisleriana" wählte Schumann in Anlehnung an die Figur des Kapellmeisters Kreisler des unvollendeten Romans "Lebensansichten des Katers Murr" von E.T.A. Hoffmann. Schumann fühlte sich durch seine große Liebe zu Clara Wieck beeinflußt, als er Kreisleriana in ungefähr vier Tagen komponierte. Noch durften sie nicht heiraten - ihr Vater, der auch Schumann's Klavierlehrer war, war dagegen. Die acht Fantasien hängen von den Tonarten her zusammen, haben aber höchst unterschiedlichen Charakter und enden mit einem spukhaften Pianissimo. Englisch "Kreisleriana", subtitled "Fantasies", came into being in a spontaneous flood; it was composed in only four days. Schumann explained the name in a letter: "The title conveys nothing to any but Germans. Kreisler is one of E.T.A. Hoffmann's creations, an eccentric, wild and witty conductor." But everything suggests that strong personal love lies below the literary cloak. He had to wait another 2 years before he and Clara Wieck - the daughter of Schumann's piano teacher - were able to marry. He wrote to Clara: "Play my Kreisleriana often. A positively wild love is in some of the movements, and your life and mine, and the way you look
" The ending of Kreisleriana is a characteristic fading away into distant silence, into the depths of the piano
------------------------------------------------------------ Antworten: Makkaroni mit Käse / In der Kapuzinergruft / Chopin
Bibliografie (wichtigste Quellen) - Hans Markl: Kennst Du die Gedenkstätten Wiens? (Perlen-Reihe) - Josef Bergauer: Das klingende Wien - Erinnerungsstätten berühmter Tondichter - Otto Stradal/Norbert Pawlicki: Klingendes Vindobona - Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof - Peter Simbrunner: Wiener Straßennamen von A bis Z - Karl Kobald: Beethoven - Seine Beziehungen zu Wiens Kunst und Kultur, Gesellschaft und Landschaft - Dagmar Weise: Beethoven - Bilder aus seinem Leben - Schönberg Center, Wien - Franz Endler: Vienna - A Guide to its Music and Musicians - David L. Nelson: Vienna for the Music Lover - Wallace Brockway/Herbert Weinstock: Men of Music - Wilfrid Mellers: The Sonata Principle - J.A. Fuller Maitland: Robert Schumann - Joan Chissell: Schumann Piano Music - Online-Recherchen © M. Pemberton
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